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Schön, dass es dich gibt


In den letzten Tagen wurde ich auf ein Thema hingewiesen: Achtung, Respekt, Anerkennung und ihre wahre Bedeutung. Mir wurde dadurch bewusst, wie sehr wir im alltäglichen Leben unsere Mitmenschen in ihrem "sie selbst Sein dürfen" übergehen und vor allem wie wir uns selbst in unserem "selbst Sein" übergehen.

Dies geschieht jedes mal, wenn wir jemanden von unserer Meinung überzeugen wollen. Jedes mal, wenn wir die andere Meinung unseres Mitmenschen nicht einfach stehen lassen können. Jedes mal, wenn wir Andersdenkende verurteilen. Jedes mal, wenn wir andere zu etwas bringen möchten was nicht aus einem Bedürfnis aus ihnen selbst heraus entstanden ist.

Die erste Frage meines Verstandes an die Quelle dieser Informationen war: Betrifft das auch unsere Kinder, also die Kindererziehung? Das klare und eindeutige JA überrascht mich jetzt noch. Alles was dein Kind lernen, erfahren und fühlen möchte, entsteht wie bei jedem Wesen aus einem inneren, natürlichen Bedürfnis heraus.

Mir wurde in diesem Augenblick bewusst, in welchem Ausmaß wir andere Menschen unter Vorwänden wie "ich meine es gut" oder "das ist meine Pflicht" oder "weil es eben so üblich ist" oder sogar aus "Liebe" alles andere als Achtung, Respekt und Anerkennung entgegenbringen.

Die logische Folge daraus ist: In den Kindern entsteht ein riesiges Bedürfnis nach Achtung, Respekt und Anerkennung. Ein Bedürfnis, das sich bei Kindern noch "harmlos" in quengeln, schreien, anhänglich sein oder Symptomen wie ADHS oder anderen "Auffälligkeiten" oder Krankheitssymptomen zeigt. Bei Erwachsenen führt es zu Pflichterfüllung im Job, Bindungen in Beziehungen, in Politik und Wirtschaft führt es zu leidvollen Konstellationen wie Krieg oder Armut und auf körperlicher Ebene letztendlich zu einem Großteil der bekannten Krankheitssymptome.

Was können wir tun? Die Antwort erscheint so einfach und doch so unmöglich umzusetzen weil all unsere Systeme (Familie, Schule, Wirtschaft, Gesundheit) nicht auf diesem Fundament aufgebaut sind: Beginne jetzt, anderen mit Achtung, Respekt und Anerkennung ihres jeweiligen Seins zu begegnen. Beginne jetzt, das übergroße Bedürfnis nach Achtung, Respekt und Anerkennung in dir wahrzunehmen und wie es dein Leben steuert.

Hier ein paar Tipps & Beispiele, wie du beginnen kannst, dir selbst und anderen Achtung, Respekt und Anerkennung zu geben:

* Sag einem Menschen die volle Wahrheit, wo du es bis jetzt vermieden hast.

* Erlaube deinem Kind einen vollen Tag, alles zu tun was es möchte, ohne zu ermahnen, zu kritisieren, zu verbieten. (ich sehe das Horrorszenario, das du dir jetzt ausmalst, ich habe selbst 4 Kinder)

* Achte einen Tag auf deinen Körper, z. B. iss nur bei Hunger, pflege dich achtsam und lass dir Zeit dabei, mache Bewegung oder Sport wenn dir danach ist, iss nur besonders kostbare und nahrhafte Lebensmittel.

* Sag bei einer Gelegenheit NEIN, wo du es bis jetzt nicht gewagt hast.

* Betrachte das Gute in deinem Leben und sag DANKE dafür zu dir selbst. DU HAST ES ERSCHAFFEN.

* Sag einen Tag nur bedeutsame Dinge. Kein Tratschen, Small Talk, keine Floskeln oder "Nettigkeiten", kein "Danke" ohne ein echtes Gefühl der Dankbarkeit. Statt "Danke" oder "Nettigkeiten" schenke ein Lächeln oder eine Umarmung.

* Nimm dir eine bestimmte Zeit ganz allein für dich.

* Sag einem Menschen mit dem du normalerweise nicht über persönliche Angelegenheiten sprichst: "Schön, dass es dich gibt", z. B. Supermarktkassiererin, Arzt, Pfarrer, Bürgermeister, Pizzalieferant, Polizist, Bettler, ....

* Sei dir bewusst, dass es nur einen Menschen gibt, der deine Talente und Fähigkeiten, dein Wissen und deine Erfahrungen, dein Erscheinungsbild und deine Art zu fühlen hat.

Ich umarme dich, schön, dass es dich gibt :-)

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